Papageier ist dafür
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Offene Standards und Interoperabilität sind Ziele, die der Staat anstrebt und fördert - nicht zuletzt durch die Einrichtung dieser Projektgruppe. Wer das glaubwürdig tun will, muss diese Prinzipien auch dem eigenen Handeln zugrunde legen. eGov-Schnittstellen, die nicht in vollem Umfang frei und strikt plattformneutral zur Verfügung stehen, passen nicht in dieses Bild.

Wenn der Staat seinen Bürgern darüber hinaus quasi offizielle Software zur Nutzung dieser Schnittstellen zur Verfügung stellt, dann sollte diese konsequent plattformneutral sein und/oder als Open Source Software veröffentlicht werden.

Im Moment schreiben die SAGA-Richtlinien, nach denen sich alle eGovernment-Entwicklungen der öffentlichen Hand zu richten haben, noch Java für Client-Anwendungen, XML für die Datenübertragung und SOAP für Dienstschnittstellen verbindlich vor (selbst im aktuellen Entwurf von SAGA 5). Leichtgewichtigere und plattformunabhängigere Konstrukte wie AJAX, JSON oder REST sowie zugehörige Verfahren wie OAuth und OData sind noch nicht einmal in die Beobachtung aufgenommen. Die Veröffentlichung von eGov-Software unter Open Source Lizenz wird in SAGA ebenfalls nicht empfohlen. An dieser Stelle besteht konkreter Handlungsbedarf.