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LibreOffice und Firefox bei der Bundeswehr


Bundeswehr (Heer, Luftwaffe, Marine) komplett nach LibreOffice zu migrieren. Software, bei der im Gegensatz zu LibreOffice die Quellen nicht offen liegen, ist ein besonderes Sicherheitsrisiko. Das zeigen die Fälle der STUXNET und FLAME malware. LibreOffice ist ein besonders reifes, weitgehend in Deutschland entwickeltes Produkt, das von einer deutschen Stiftung betreut wird. Gerade im Stabsdienst der Bundeswehr sind die Risiken einer Migration begrenzt im Vergleich zu anderen Behörden. Bei der französischen Gendarmerie und anderen Sicherheitsbehörden wurden extrem positive Erfahrungen mit LibreOffice gesammelt.

Ein ähnliches Sicherheitsrisiko stellt der flächendeckende Einsatz des Internet Explorers dar. Ein Wechsel zum Firefox hat zudem den Vorteil, dass Entwicklungskosten für über den Browser bediente Intranet-Software sinken, da freie Browser sich besser an die Web-Standards halten. Somit fallen die ganzen Internet-Explorer-spezifischen Anpassungen weg, die die Intranet-Software unnötig teuer machen.


Diskussionen

  • vog ist dafür
    +3

    Genauso sollten auch andere sicherheitsrelevante Unternehmen wie die Deutsche Flugsicherung zu LibreOffice, oder, falls das zu aufwändig ist, zumindest von Internet Explorer zu Firefox wechseln.

  • Spectas ist dafür
    +2

    Stimme dem voll zu.

    Ich würde jedoch empfehlen, den Vorschlag nicht zu sehr auf konkrete Software-Projekte zu fixieren. Es gibt schließlich auch immer alternative Projekte.

    Entscheidend wäre auch bei der Wahl von OpenSource-Software die Interoperabilität. Wenn ich mir für viel Geld Makros für LibreOffice programmieren lasse, sollten sie möglichst auch bei OpenOffice (vielleicht sogar bei AbiWord o.ä.) laufen. Denn wer kann jetzt schon sagen, welches Software-Projekt auch in 5-10 Jahren noch aktiv ist?

    Entsprechendes gilt für den Browserbereich. Soweit Anwendungen webbasiert über einen Browser laufen sollen, sollte aus Gründen der Interoperabilität im Zweifel eher auf Webstandards wie HTML5 gesetzt werden, statt auf Plugins für einen konkreten Browser zu setzen. So hält man sich künftig einen Wechsel zu einem anderen Browser offen.

    Meine Empfehlung für den "Vorschlag" also: - Titel: "LibreOffice, Firefox & co (...). - migrieren auf "freie Bürosoftware, z.B. Libreoffice" - Wechsel zu "freier Browser-Software, z.B. Mozilla Firefox" - hinzufügen, dass "über den Browser zu bedienende Intranet-Lösungen" komplett auf Webstandards wie HTML5 basieren müssen, um sich nicht von einem Hersteller oder einem Projekt abhängig zu machen.

    Grüße!

  • rebentisch ist dafür
    +1

    China hat ja mit Kingsoft sich ziemlich erfolgreich zur Wehr gesetzt. Da sollte die Bundesrepublik mit Libreoffice das gleiche versuchen. Der Vorteil bei quelloffener Software ist, dass ein Scheitern solcher Vorhaben insgesamt nicht zu Buche schlägt.

    Apache OpenOffice ist weitgehend die gleiche Codebasis, aber ist amerikanisch kontrolliert. Wenn wir da was versuchen wollten, sollten die jedenfalls einen europäischen Zweig aufbauen.

    Ich schlage vor den Verweis auf Firefox im Vorschlag zu entfernen Der Grund ist, dass aufgrund der Herstellung kritischen Wettbewerbs wir heute Browserindifferenz haben. Alle Browser unterstützen die Webstandards inzwischen gut und browserspezifische Anpassungen sind ein Phänomen der Vergangenheit. Es gibt auch keine echte Finanzierungslücke bei Webbrowsern, da ist der kritische Wettbewerb schon erreicht worden.

  • FDA ist dafür
    +1

    Ich finde die Idee gut, ganz konkret sich die wichtigen, relevanten Projekte rauszupicken und da Geld drauf zu werfen. Das ist sehr gut investiert. Man muss die Bazooka auf die Cash-Cows richten, um die Hersteller von Sw-Abhängigkeiten zu Konzessionen zu bringen.

    Die Bundeswehr wäre da sozusagen im Sinne des Gelöbnissspruches dabei "das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Durch Migrationen erhalten wir die kritische Masse für nachhaltige Entwicklung und ein zügiges Ausräumen der noch bestehenden Hürden.

    Das Problem ist doch klar: Die Abhängigkeit Deutschlands von einem Office-Hersteller, die gnadenlos ausgenutzt wird, und Eintrittshürden für Mitbewerber. Die Lösung mit der Bundeswehr ist super, sehr viele Installationen, zugleich ist es nicht "kritisch" welche Lösung dort genutzt wird. Zum Teil arbeiten die ja noch mit Papier und Bleistift, was für den V-Fall und nach einem elektromagnetischen Impuls durchaus sinnvoll ist.

    Wir müssen unser Land endlich von dieser Abhängigkeit lösen und das geht am besten durch Migration von Behörden auf Libreoffice und strategische Investitionen in Wahlfreiheit.

    Einzelne Bürger haben nicht die Macht. Einzelne Städte haben nicht die Macht. Einzelne Behörden haben nicht die Macht. Aber eine Industrienation wie Deutschland kann nicht untätig zusehen, sondern muss seine Bürger und seine Behörden aus den Fesseln befreien. Der Fessel zwanghaft die Software eines Herstellers kaufen zu müssen, egal was die Konditionen sind.

    Und da muss ich Spectas widersprechen: Wir sollten auf die starken Herausforderer setzen. Das ist am effektivsten.

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